Alte Liebe, neue Liebe. Was bleibt, ist Bitter Lemon.

Freitagabend war gutes Wetter. Am Nachmittag und frühen Abend schöne Sonne. Das ist meist schlecht für das Bar-Business ohne große Terrasse. Aber gut für die persönliche Laune.
Also sind wir meiner liebsten Sommer Gastronomie Form nachgegangen.
Wir sind ge-strollt.
Gestartet im kiosque, quasi quality first. Dann rüber zu Blumen und Feinkost Schnalke um diverse 2,70 Euro Bierchen zu verhaften. Die volle Paul Rosen Straße hoch, Döner mit Efes Pilschen bei Babanin Yeri. Mit dem feinen Knoblauch Geschmack im Mund rüber in die XO Seafood Bar, um mit einigen Gläschen Lallier Champagner wieder ein kulinarisches Gleichgewicht herzustellen.
Schließlich, das erklärte Ziel dieses Trinkspazierganges, einen guten Abend in der grandiosen Pelikan Bar mit vielen Drinks abrunden.
Ich mag die Pelikan Bar. Besser noch: ich liebe sie. Ich war, berufsbedingt, selten am Freitag um kurz nach 22.00 Uhr dort. Großartig. Sehr voll. Brechend voll. Musik laut. Laut und gut. Stimmung gut. Team unglaublich freundlich. Besser noch, in extrem guter „Wir haben Bock“ Laune. Sowas überträgt sich. Wundervoll.
Nach meiner obligatorischen Dragonfruit Margarita und ein paar anderen Drinks, drehte sich unser Gespräch um „Ausgehen früher“. Denn die Stimmung in der Pelikan Bar erinnerte sehr an alte Bar und Club Zeiten. Und wir landeten im Gespräch bei einem Getränk, was wir früher immer alle getrunken haben. Jeder. Meine Herren. Ich meine wirklich absolutly f**king everybody.
Vodka Lemon
Den jüngeren Lesern diese Newsletters muss ich dieses GEN X Getränk vielleicht etwas erklären. Es ist simpel. Aber vergessen.
Simpler Longdrink. Viel Vodka, kaltes Bitter Lemon und ein Schuss oder eine Wegde frische Limette.
Ja, es gab früher eine Bitter Limonade jenseits von Tonic, die rauf und runter, Hektoliter-weise, in jedem Club verbraucht wurde: Bitter Lemon.
Tonic Water spielte zu der Zeit, 90er, nahezu keine Rolle in den Clubs und Bars. In der Regel bestellte man eine Kiste Tonic und das letzte Drittel der Kiste lief irgendwann ab, weil es wenig Menschen tranken. Vodka Lemon hingegen - hossa die Waldfee.
Aber: Theorie und romantische Erinnerungen sind ja langweilig und nicht Freitagabend tauglich. Also bestellten wir Vodka Lemon.
Sehr zu meiner Freunde hatte die Pelikan Bar Thomas Henry Bitter Lemon. Und wir genossen einen flüssigen Flash Back an sehr alte Zeiten. Was soll ich sagen: Es hat mich sehr abgeholt. Verdammt, ist das lecker.
Dann fiel mir wieder ein, dass es Ende der 90er, um 2000, eine große Marketing-Kampagne von Martini Vermouth gab. Martini Jigger hieß der Drink. Also Bianco Vermouth (der Liebliche, nicht Dry) mit Bitter Lemon und Limetten Wedge. Das haben wir wirklich krass oft für 2-3 Jahre im Sommer getrunken und im Restaurant als Aperitif verkauft. Low ABV Drinks, bevor wir wussten, was das sein sollte.
Über unsere Drinks kam mir eine Idee. Und ich musste sie ausprobieren. Ich bestellte blanco Tequila mit Bitter Lemon und Limetten Wedge. Und es machte Boom. Wow.
Guter blanco Tequila katapultiert vormals „Vodka Lemon“ ins Jahr 2025.
Sorry Vodka. Ich mag einfach gerne „mit Geschmack“ trinken. Bitter Lemon und blanco Tequila hat mir, und auch uns, extrem gut gefallen. Sehr gut. Richtig gut.
So ein Nachmittagsspaziergang mit Pelikan Inferno hat natürlich Folgen. Mittelschwerer Kater zum einen. Aber viel wichtiger: Ich habe Thomas Henry Bitter Lemon für die Bar bestellt. Irgendwas sagt mir, dass Bitter Lemon wieder dran ist. Also zumindest bei uns. In der 2025 Version. Mit weißem Tequila.
Ich denke, ich werde ihm noch einen halben Salzrand gönnen. Oder ein Schuss Salz Lösung. Ich glaube, er sollte so wie ein Cuba Libre serviert werden, Highball Style statt Longdrink. „Fertig“ gemischt, damit man das Mischungsverhältnis auf „Punkt“ serviert. Dann ist es ein süffiger Drink. Muss ich noch mit Dennis Stein durchtesten.
Wir alle waren uns einig: Blanco Tequila mit Bitter Lemon ist ein sehr guter, schneller Drink.
Einzig über den Namen konnten wir noch keine Einigkeit finden. Ich habe den Drink „Blanco & Lemon“ getauft. Arbeitstitel. Aber vielleicht hast du ja eine bessere Idee. Die wäre?