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Die Pappe kannste behalten. Kreislauf Kisten für Spirituosen?

Spirituosen in Papp-Kartons anliefern, ist nicht perfekt. Und kostet vermeidbare Personalzeit.
Die Pappe kannste behalten. Kreislauf Kisten für Spirituosen?
Pappe nach einer Anlieferung. Der Raum füllt sich schnell.

Ich habe vor einigen Tagen unseren Lieferanten von Hafenstadt Spirituosen geholfen, eine recht große Spirituosen-Lieferung bei uns anzuliefern. Die Anlieferung ist bei uns, dank einer naiven Hamburger “Autos aus der Innenstadt" Verkehrspolitik, heikel geworden. Halten kann man hier nirgendwo mehr. Aber irgendwie muss die Ware ja in die Lokale.

Dabei habe ich den Lieferanten beobachtet. Und da wir selber früher mit Tender-Spirits Spirituosen in die Lokale gebracht haben, als auch von anderen Lieferanten, kenne ich das Spiel. In der Regel kommen die Spirituosen in den Pappkartons der Hersteller. Zumindest wenn es sich um 6 Sortenreine Flaschen handelt. Also: Karton Campari, Karton Rutte etc. Die Einzelflaschen werden dann mehr oder weniger glücklich in offenen Kartons verpackt.

Die kommen dann in den Lieferwagen. Von da dann auf die Sackkarre. Und in unserem Beispiel durch einen Seiteneingang, in einen kleinen Fahrstuhl und in ein Lager auf -1.

Diese Papp-Kartons zu stapeln, kann unglücklich sein. Denn, gerade wenn es keine sortenreinen Kartons sind, ist das Gebilde, auch ein wenig von der Erfahrung und Sorgfalt der Fahrer und Packer abhängig, instabil. Gerade beim Rangieren um Ecken, Treppenstufen, kleinen Fahrstühlen etc, ergibt sich die Gefahr des Bruchs.

Interessanter aber ist noch, gerade wenn, wie in unserem Fall, eine Anlieferung immer ein abenteuerliches illegales Parken voraussetzt, teilweise auch 100 bis 200 Meter entfernt, ein Naturphänomen namens Regen.

Ich möchte den Leser kurz noch einmal darauf hinweisen, dass Hamburg mehr Regentage als London hat. Und um das Hamburg Party Wissen, unabhängig vom Artikel, an dieser Stelle abzurunden: Hamburg hat auch mehr Brücken und Kanäle als Venedig. 

Zurück zu den Kartons. Und Regen.

Eine Sackkarre voller Papp-Kartons durch Regen zu ziehen, ist keine allzu stabile Idee. Die Ware weicht auf, die nassen Kartons unten geben unter der Last nach, der Stapel auf der Karre kippt. Vermeidbarer Bruch. 

Ein dritter Grund für eine Bar in einer Innenstadt mit Kleinunternehmer feindlichem Senat: Pappe nimmt Platz. Soll heißen: Wir sammeln fleißig und müssen uns natürlich über eine korrekte Entsorgung kümmern. Auch die erforderte Personalzeit, Kosten und eventuell eine schwierige Abhol-/ Parksituation. Und es ist nicht wenig Pappe, die da anfällt. 

Daher denke ich darüber nach, dass ich mit unseren ein, zwei Hauptlieferanten eine Art Spirituosen Pfandkisten-System etablieren möchte. Sprich: Wir nutzen gut stapelbare Kisten, nicht zu breit, die perfekt auf Sackkarren passen, und in denen die Alkoholflaschen sicher gelagert sind. Wir oder der Lieferant kaufen diese Kisten und sie werden bei den Anlieferungen einfach ausgetauscht. 

Damit bleibt die Pappe beim Lieferanten und die Anlieferung wird sicherer und wir sparen Personalzeit. Die Lieferanten drehen in der Regel größere Mengen Pappe, sitzen in Industriegebieten und haben hier keine großen Probleme. Im Gegenteil: Viele haben Pressen für Pappe und diese gepressten Pappen sind verkaufbarer Rohstoff für die Recyclingindustrie. Also: Es bleibt mehr verkaufbare Alt-Pappe beim Lieferanten. 

Natürlich entsteht ein Arbeitsaufwand beim Kommissionieren und Umpacken. Andererseits kann dadurch, meiner Meinung nach, schneller ausgeliefert werden. 

Küchen und Food Lieferanten haben sich in der Regel auf diese 40x60 cm Kisten geeinigt. Obst, Fleisch, viele lose Waren werden so angeliefert. Anders als bei z.B. Bier, wo die Flaschengrößen ziemlich einheitlich sind, und somit auch die Kästen, ist Spirituose ein Wildwuchs.  

Einen Großteil der Flaschen könnte man sicherlich in breiten “12er Wasserkästen 1 Liter” sicher stapeln. Aber leider halt nur ein Teil. Denn bei Spirituosen gibt es viele breite Flaschen und Sondermaße. Galliano lässt grüßen. 

Grundsätzlich sollten die Kästen meiner Meinung nach geschlossen sein. Um bei Bruch ein Auslaufen im Raum zu vermeiden. Sie sollten, wenn möglich, das Zusammenschlagen der Flaschen im Inneren verhindern, um Bruch zu vermeiden. In Summe nicht zu schwer sein, 10 - 12 Kilo ist so eine gefühlte "beladene" maximale Größe. Und meiner Meinung nach nicht zu breit, also keine 60 cm, eher 40cm, um in engen Räumen und Korridoren leicht rangier-bar zu sein. Im Idealfall sind die Kisten auch perfekt, um innerhalb der Bar abends den Restock zu vereinfachen (Auffüllen der Bar mit Lagerbeständen). Mit der Weinquelle haben wir so eine Art Tauschsystem mit meist 12er Versand Kartons von Spirituosen. Das funktioniert gut. Ist allerdings auch Pappe, und sind schon sperrig. 

Falls jemand Ideen und Anregungen zu den Kisten hat, freue ich mich. Falls jemand schon Erfahrung mit sowas hat, ebenfalls. 

Ich werde berichten, zu welcher Lösung wir gekommen sind. Jeden Tag ein kleines bisschen besser.