Die Zeit am Smoker ist wichtiger.
Heute habe ich Nawid Samawat getroffen. Er betreibt das Chicago Williams BBQ in Berlin. Und ein Chicago Williams als Kooperation mit der Gekko Group in Frankfurt.
Chicago Williams ist eine Seriöse Grillerei seit 2012. In dem Jahr habe ich auch unsere erste Boilerman Bar eröffnet. Mit der wir Highballs aus der Vergessenheit geholt, und mit dem Service auf zwei Hoshizaki Eisbällen auch neu definiert haben.
2018 war Nawid zu Besuch in Hamburg. Er wollte das Drinkskonzept in der Seriösen Grillerei erweitern. Und hat sich unser Highball Konzept erklären lassen. Die Premixes, die Vorbereitung, die Effizienz. Was gut funktioniert. Was schlecht funktioniert. Und es adaptiert. BBQ Style. Seit gut 7 Jahren gibt es jetzt Highballs im Chicago Williams.
Und heute hat er mir erzählt: „Wir machen das immer noch so, wie du es uns empfohlen hast. Keine Eisballmaschine kaufen. Besser die fertigen Bälle kaufen. Und das funktioniert richtig gut“.
Das hat mich sehr gefreut. Ich habe an anderer Stelle beschrieben, dass die Eisbälle ein USP für eine Highball Konzept sind. Aber auch, wie sehr die Hoshizaki Eisballmaschinen ein "pain in the ass" sind. Nicht zu Ende gedacht. Teuer in der Anschaffung, anfällig, wartungsintensive. Um wirkliche gute Eisbälle zu bekommen, muss man die Maschine ständig sofort entleeren. Unglaublich zeitintensive. Hinzu kommen Wasserfilter, Reinigungsaufwand. Platzbedarf. Und die entstehende Hitzeentwicklung.
Seiner Zeit hatten wir mal ausgerechnet, dass so ein Eisball gekauft ca. 13 bis 14 Cent Netto kostet. 2 Eisbälle pro Drink sind ca. 28 cent "Eiskosten". Etwas Schwund dabei, einige Bälle sind immer kaputt, sind das 30 Cent pro Drink.
Ich schätze mal so eine Seriöse Grillerei in Berlin macht im Schnitt 50 Highballs am Tag. Und damit 15,00 € für Eisbälle am Tag. Bei 350 Öffnungstagen +5250 Euro im Jahr. In sieben Jahren +35.000 Euro. Für gefrorenes Wasser. Ein Schnäppchen.
Das ist nur eine grobe Schätzung von mir. Aber ich freue mich, dass Nawid weiterhin an der Empfehlung „Kaufen und keine Probleme haben“ festhält. Und ich glaube, er hat damit eine Menge Geld, Zeit und Nerven gespart.
Klar, es gibt Konzepte, die nach speziellem Eis verlangen, was man vielleicht selber machen muss. Es gibt Regionen, die keine gute, preiswerte Belieferung zulassen.
Aber es gibt in jeder Gastronomie viele Punkte, von denen man immer glaubt, „müssen wir selber machen“. Dabei sollte man alle paar Jahre einmal überprüfen, ob man es mittlerweile nicht besser kaufen kann.
Gut kaufen ist meist besser als selber machen. Um mehr Zeit für das wesentliche zu haben. In Nawids Welt ist Zeit am Smoker deutlich sinnvoller als Pflege der Eismaschine.
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Chicago Williams : https://www.instagram.com/chicagowilliamsbbq/