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Dress Up Challenge

Dress Up Challenge

Heute war Shooting. The Wholeshebang übernimmt. Philipp Trochim schießt. Drink Fotos brauchen ihre Zeit. Immer wieder frisch aufbereiten. Deko noch gut? Schaum ordentlich? Soll ja geil aussehen. 

Andererseits: viel Zeit für Small Talk. 

Philipp erzählt mir, in seiner Bürogemeinschaft läuft seit einer Zeit eines Dress-Up Challenge. Statt Hoodie und Sneaker kommen nunmehr viele eher im Anzug. Dress-Code - Gamifiziert. Mit Augenzwinkern. Sehr gut.

Ich erzähle Philipp, dass ich allein in den letzten Wochen von drei „Clubs“ gelesen und gehört habe, die jetzt wieder über eine Art Dress-Code kommunizieren. Dress-up finde ich gut. Dress-Code in der Gastronomie nicht.

Das ist interessanterweise etwas, was mich nie interessiert hat. Auch nie im Le Lion. Natürlich, wer mich kennt weiß, dass ich im Sommer weniger Gnade mit Männern, die Abends mit kurzen Hosen unterwegs sind, habe. Im Sommer sind die Ausfälle schlimmer. Aber nicht nur bei Männern. Da muss man hier und da schon einmal ein „heute nicht“ aussprechen. 

Aber im Grunde genommen, ich glaube sehr zum Leidwesen einiger Gäste, gab und gibt es keinen Dress-Code im Le Lion. Dress-Code war immer falsch. Und bringt die falschen Gäste. Gerade die, die dir, wenn sie es einmal im Jahr doch noch in deine Bar schaffen, erzählen, dass es früher ja besser war, coolere Leute, weniger Touristen. Bla Bla...

Das ist meist dummes Geschwätz.

Natürlich ist der Mix an Gästen wichtig. Natürlich ist es wichtig, wer kommt. Wer sich wohlfühlt. Und wer gerne wiederkommt.  Nur wenn ich eines über die bald 18 Jahre Le Lion gelernt habe: Eine Bar lebt vom Publikums Mix. Aber Dress-Code ist die schlechteste Art und Weise, ein gutes Publikum zu bekommen. Das Einzige, was man da bekommt, ist eine Bar voller Schnösel und Wichtigtuer. Das Set Up, die Tür, die Preise, das Angebot, die anderen Gäste, das Wording, es gibt viele Methoden, das Publikum zu steuer. Wichtig auch: Die falschen, die sich nicht benehmen können, kühl behandeln. Ihnen zeigen, dass sie so nicht willkommen sind. 

Eine Bar verkauft Rausch als Dienstleistung. Natürlich sollte man nicht jede Euphorie des Rausches tadeln. Wenn das jemanden als Bartender stört, sollte er langsam auf Verwaltungs-Fachangestellten umschulen. Aber der Rausch verstärkt auch bei denen, die ihn haben, den schlechten Charakter. Die muss man aussortieren. 

Sortieren nach Charakter dauert länger. Wird nicht in Sekunden entschieden. Ist aber sinnvoller als ein Dress-Code. Über die Jahre erkennt man die coolen Leute, die guten Gäste. Auch an der Kleidung. Kleider machen Leute. Aber irgendwelche kleingeistigen Vorstellungen, was jetzt jemand wie zu tragen hat, bringt nicht zwingend gute Leute. 

Aber Idee der Dress Up Challenge mag ich. Es war noch nie verkehrt, sich Mühe zu geben. Wenn etwas von innen heraus kommt, ist es immer besser. 

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Philipp Trochim - Videographer - https://www.philipptrochim.com/

The Whole Shebang - Hospitality Connect & Communicate https://www.instagram.com/thewholeshebang_network/