Dry January ist uninteressant. Wichtig ist der Weg zum Espresso Tonic
Heute Morgen: Küchentischgespräch mit meiner Frau. Wenn mir Dinge seit einigen Tagen durch den Kopf gehen, eine Idee, brauche ich von Zeit zu Zeit ein ordnendes Gespräch. Heute war die Anfangskonversation Dry January. Dann alkoholfrei trinken.
Das Ergebnis war Espresso Tonic und eine kommende Probereihe. Vielmehr: Eine Business-Idee für meine Bar. Es geht um Content-Kreation und Sales. Und das wichtigste: den Weg.
Der Weg wird sooooooo oft vergessen. Dabei gibt es wenig Wichtigeres, um die Leute mitzunehmen. Ich nehm dich hier jetzt mal mit, auf den Gedanken-Weg, den ich heute Morgen, dank eines ordnenden Gespräches, für mich aufgemalt habe.
Dafür ist ein wenig Background notwendig. Ich schreibe ihn mal in Stichpunkten runter:
- Nach einem umsatzstarken Dezember folgt meiste ein schwacher Januar.
- „Dry January“ belebt das Geschäft im Januar, so ein Irrglaube.
- Ich glaube, das ist nur bedingt richtig. Ja, Januar ist ruhiger. Aber nicht unbedingt, weil jetzt alle wieder auf Alkohol verzichten wollen. Dezember war anstrengend. Der Jahresauftakt ist einfach mal zwei, drei Wochen ruhig. Egal ob du Dry January in deiner Bar machst oder nicht. Get used to it.
- Dry January ist meiner Meinung ein hart gefeatured Buzz Word einer sehr fragwürdigen Industrie: alkoholfreie Spirituosen und artverwandte Verirrungen.
- Ich halte rein gar nichts von alkoholfreien Spirituosen. Ich glaube, sie sind eine unglaubliche Blase, die schon jetzt so langsam platzt, und niemanden, der sich für hochwertige Produkte und Qualität interessiert, wirklich ernsthaft abgeholt halt.
Diesen kurzen Background vorausgesetzt, geht es jetzt aber um alkoholfreies Trinken. Das wird immer wichtiger. Gut so. Menschen trinken bewusster hochwertigen Alkohol. Gehen aber dennoch gerne aus. Und freuen sich über alkoholfreie Alternativen. Nur halt nicht mit diesem alkoholfreien Spirituosen-Humbug.
Ich glaube, es ergibt wenig Sinn, als Bar einen DRY JANUARY zu promoten oder hier Zeit oder Budget zu verschwenden. Sinn ergibt es, grundsätzlich eine gute, erwachsende Auswahl an alkoholfreien Drinks anzubieten und auszubauen.
Wir haben heute über Espresso Tonic geredet. Und ich glaube, Espresso Tonic springt als erster Drink unter den alkoholfreien Drinks hervor. Denn er ist eine Art Brand, genauer gesagt Kategorie. Ich glaube, dank des Espresso, ist er ähnlich verständlich wie ein Espresso Martini. Er bietet darüber hinaus ein Kick, den Koffein Kick, den andere alkoholfreie Drinks nicht haben.
Die Kategorie „Bitterlimonade mit Koffein“ ist meiner Meinung nach gekommen, um zu bleiben. Und zu wachsen. Ich habe heute Morgen auf meinem Instagram-Kanal in den Storys eine Umfrage zu Espresso Tonic gemacht. Wer hat Ideen und Erfahrungen zum perfekten Espresso Tonic? Und sammle seit dem fleißig viele Inspirationen. Dabei wird klar, dass die Kategorie hier eher Bitterlimonade mit Koffein Kick ist.
Der Schwall an Inspiration zu dem Thema auf Instagram überrollt mich gerade. Viele Add-ons zum Espresso Tonic wie Bergamotte oder Orangen Flavor kommen rein.
Aber auch sehr viele Empfehlungen, Espresso mit anderen Bitterlimonaden zu testen. Dry Tonic. Pink Grapefruit wird oft empfohlen. „Kaffee Warschau“ mit Bitter Lemon hat meine volle Aufmerksamkeit. Die Frage ist, welcher Brand, welche Sorte, welche Richtung bei den Bitterlimonaden.
Es kommen viele Anregungen zum Kaffee und Espresso. Helle Röstungen und Cold Drip geben andere Fruchtigkeit. Oder wir denken eher Coffeeshop und Trend. Und denken auch einmal über Matcha nach.
Für mich sehr wichtig: Wie sieht das nachher aus? Welches Glas. Auf Eis? Ohne Eis? Hat es Schaum?
Und eine Entscheidung, die wir umsetzen müssen: Erwachsene alkoholfreie Drinks müssen aus der „Sober Ecke“ raus.
Sober ist nach wie vor ein Stempel. Die modernen Hipster, die jetzt nicht mehr trinken wollen, aber es auch jedem erzählen müssen, tragen es wie Ihr Kreuz vor sich her. Die nerven. Ob du Alkohol trinken willst oder nicht, interessiert mich nicht. Mich interessiert, ob die Lust hast, einen Abend in einer Bar mit guten Menschen zu verbringen. Und Geld auszugeben. Denn davon lebe ich. Deine „Glaubensrichtung“ bei Alkohol ist mir, wie so viele Dinge, egal. Behalt sie für dich.
Aber daher möchte ich die Espressodrinks aus der Überschrift „Alkoholfrei“ entfernen. Vielleicht mache ich die Kategorie „Koffein Kick“ und Espresso Martini, Irish Coffee und Espresso Tonic dürfen ganz entspannt nebeneinander stehen.
Das sind die teils geordneten Stickpunkte auf meiner „Koffein Kick mit Bitterlimonade“ Mindmap. Und dieses unfertige Mindmap macht mich glücklich. Den jetzt beginnt der Weg. DER WEG! Den ich im Januar starte. Dry January ist mir egal. Aber das Ziel ist zum Sommer ein oder zwei, drei sehr geile Varianten von Espresso Tonic oder die Weitereinwicklung "Koffein und Bitterlimonade" gefunden zu haben. Sie sollen kommen, um zu bleiben.
Und wenn ich etwas über die letzten Jahre Storytelling gelernt habe: Der Weg ist wichtig.
Also werde ich sehr viele Varianten ausprobieren. Darüber sprechen. Content produzieren. Aber auch Varianten verwerfen. Auch darüber sprechen. Die Drinks im Le Lion ändern. Erweitern. Wieder von der Karte nehmen. Neue Variante ausprobieren. Andere Bars kontaktieren. Deren Variante vorstellen. Damit werde ich sicherlich den Januar, Februar, vielleicht März beschäftigt sein. Ich werde alle Kanäle mit "Bitterlimonaden und Koffein" penetrieren. Ich möchte Espresso Tonic „ownen“. Vielmehr „Koffein Kick mit Bitterlimonade“. Ich möchte es „ownen“ ohne das Ziel zu kennen. Ich möchte Feedback sammeln, andere Bars und ihre Versionen testen und vorstellen, das Thema von hinten bis vorne spielen.
Der Weg ist im groben klar. Das reicht. Das Ziel entsteht durch den Weg. Aber das Ende wird sein: Es soll ein, zwei, drei gute Koffein Kick Drinks auf der Löwen Karte geben. Alkoholfrei. Trinken für Erwachsene. Und der Weg wird der Spaß sein. Espresso Tonic - los geht die wilde Reise.
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Auf meinem Instgram gibt es ein Story Highlight ESPRESSO TONIC mit all dem Feedback - https://www.instagram.com/jrgmyr/