1 min read

Du bist, was du kommunizierst.

Über heiße Eisen kann man öffentlich nicht sprechen. Aber über Unternehmertum sprechen ist wichtig

In der Bar und im Leben drumherum treffe ich auf Leser meiner 7cl-Texte und des täglichen Newsletters. Viele loben die Transparenz und die Einblicke. Das freut mich. Aber aus meiner Sicht möchte ich eigentlich noch transparenter sein. Über die heißen Themen reden. Kann ich nur nicht. Und macht in der Öffentlichkeit auch nicht immer Sinn. Einiges hat in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Es sind zu viele Interessengruppen, die Dinge missverstehen könnten. Das Team, die Kundschaft, die Lieferanten, die Finanzdienstleister. Denn natürlich gibt es hier auch Schattenseiten. Schmutzige Wäsche wäscht man aber nicht in der Öffentlichkeit.

Unternehmer sind mit ihren Gedanken und Problemen meist allein. Und meine Erfahrung über die Jahre ist: Da hilft nur eines, neben Unterstützung aus der Familie: das Gespräch mit anderen Unternehmern und Unternehmerinnen. Alles andere ist oft Zeitverschwendung.

Austausch nicht in der Öffentlichkeit, auf Bühnen oder auf Events. Sondern allein. Vier Augen Prinzip. Manchmal auch zwei, drei Augen mehr. Denn dann kann man die harten Themen angehen. Das besprechen, was Sorgen bereitet.

Aber dafür braucht es Vertrauen. Denn nicht jeder aus der Branche ist vertrauenswürdig. Oder eine Hilfe, da die Themen zu unterschiedlich sind. Und ehrlich gesagt: bei nicht jedem passt die Chemie. Es gibt Kollegen, die mag ich einfach nicht. Da möchte ich mich gar nicht austauschen.

Was ich über die letzten Monate festgestellt habe, ist da, dass gar nicht darauf ankommt, die wirklich heißen Eisen in der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Sondern überhaupt über das Thema Unternehmertum zu sprechen. Denn in der Art und Weise, wie man darüber kommuniziert, fühlt sich der eine oder andere angesprochen. Schickt Feedback. Meist ausführlich. Und auch ich kann dann jemand anderen gleich besser einschätzen.

Sehr oft habe ich den letzten Monaten mit anderen Bar Betreibern zu meinen 7cl Themen hier gemailt. Und schließlich zum Hörer gegriffen oder uns verabredet. Und gesprochen. In voller Transparenz. Heiße Eisen aus dem Feuer gezogen. Und nach ein, zwei Stunden waren beide klüger geworden. Motivierter. Und ein klein wenig glückseliger. Man ist doch nicht ganz allein. 

Selbstständigkeit ist meistens „einsam“. Weil man über die Probleme, die einem wirklich bedrücken, mit nur sehr wenig Menschen reden kann oder möchte.

Meine Priorität für 2025 ist definitive noch mehr privater Austausch mit anderen Unternehmern und Unternehmerinnen. Mein tägliches auf 7cl „über mein Unternehmertum“ schreiben ist quasi mein Marketing, um in den Austausch mit Leuten zu kommen. Um Leute zu finden, die denken, ich mag, wie der Meyer die Dinge sieht. Du bist, was du kommunizierst.