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Gäste "BLACKLISTEN"

Nervige Gäste gehören auf die schwarze Liste. Oder lohnt sich die Aufregungn nicht?
Gäste "BLACKLISTEN"

Jeden Tag um ca. 17.30 Uhr schicke ich eine Liste der eingeladenen Gäste zum „#TryJanuary - 2 Personen  - PUNKT 18.00 Uhr !“ in unseren Google Team Chat. Vor einigen Tagen kam vom Team die Nachfrage „Wollten wir XXX nicht blacklisten??? “.

Stimmt. Hatte ich vergessen. Bzw. mich selber ausgedribbelt. Bislang hatte ich zu solchen Events meist via Online Ticket Buchungssystem eingeladen. Das wurde von einigen Benutzern ausgenutzt. Es gab dann, weil das ja automatisiert möglich war, doppelt, dreifach, vierfach Buchung. So wie von XXXX.  Und jetzt, bei den Emails, war mir XXX einfach nicht aufgefallen.

Es ist ein leidiges Thema. Man ist immer wieder überrascht, wie dreist einige Zeitgenossen sind. Mitarbeitende der Gastronomie könnten Dreistigkeits-Bücher schreiben. Viele. Dicke. Aber macht es das besser? 

Zum einen mag ich es, manchmal ausgedribbelt zu werden. Wenn ein Gast unser System gehakt hat, muss man es auch mal würdigen. Die meisten sind gute Gäste. Und kleine Schlitzohren. Die will ich der Bar. Die muss man auch mal für die Cleverness loben! Bar ist keine Behörde.

Und dann gibt es, selten, die immer dreisten. Sie machen einen sprachlos.

Es gibt zwei Möglichkeiten, damit umzugehen. Sich darüber aufregen. Wütend werden. Reinsteigern. Zeit und Energie darauf verschwenden, das zu ändern. 

Oder sich einfach denken: I don’t care. Das wesentliche nicht aus den Augen verlieren. Die Mission ist, im Januar den frühen Abend zu füllen, gute Laune zu verbreiten und mit dem Le Lion gleich positive ins neue Jahr zu starten.  

Also: fuck it. Dann sitz Person XXX halt wieder da. Säuft zum xten mal kostenlos und lässt sich sonst nicht blicken. Wir werden sie nicht mal „schlecht“ bedienen. Das ist Berufsehre. Aber das wichtigste bekommen sie nicht: unsere Anerkennung und Wertschätzung. Wir haben Wichtigeres zu tun: Wir müssen uns um all die anderen Gäste kümmern, die mit durstiger Neugier auch im Januar in die Bar kommen, und den Löwen genießen wollen. Und unserer Einladung folgen, nicht ausnutzen, cool sind. Für die Guten darf man die gute Laune nicht verlieren. Sich nicht herunterziehen lassen. 

Ich hab schon sooo oft vergessen, wen wir eigentlich nicht mehr bewirten wollten. Es interessiert mich meist einfach nicht. Weil man sich auf die Guten und die Mission konzentrieren muss. Und ganz egoistisch: Auf die gute Laune. Und den Dreisten keine Aufmerksamkeit schenken darf.