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Kemal Üres zu Besuch. Vom Hauptschüler zur eigenen Erfolgs Schule

Heute hab ich Kemal Üres getroffen. Ich kenne ihn als Gastronom. Dabei baut er jetzt eine Schule auf und unterrichtet.
Kemal Üres zu Besuch. Vom Hauptschüler zur eigenen Erfolgs Schule

Im IML Kommunikations Büro würde heute Gastro geflüstert. Kemal Üres war zu Besuch. Meine Frau macht die Pressearbeit für ihn. Natürlich hab ich mich „zufällig“ an die Kaffeeschiene gearbeitet. Und erst mal Gastro Deep Talk unter Kollegen gemacht. 

Kemal und ich haben einige Berührungspunkte. Beide betreiben wir kleine, inhabergeführte Gastronomien mit etwas mehr als einer Million Jahresumsatz. Er das La Paz. Ich das Le Lion. Und wir beide sind der gleichen Meinung: Aktuell funktioniert das nur, wenn man selber viel im Laden ist. Die Kosten haben sich komplett verschoben. Und beide kämpfen mit dem Spagat, wie viel Zeit im Laden, wie viel Zeit fürs Business. Denn wir haben andere Projekte im Feuer. Kemal noch mit vielfachem (Erfolgs-)Faktor. 

Schon vor Corona war es so, dass man mit einer solchen inhabergeführten Gastronomie „Keine Familie“ mit Lebensstandard „Großstadt“ ernähren konnte.  Aber der Erfolg hat viele andere Türen geöffnet. Es kamen andere Einkommensströme hinzu.

Seit den vielen, leider nie aufgearbeiteten, Fehlentscheidungen der Politik zur Pandemie, ist mehr Zeit im Laden bei weniger Ertrag notwendig. Das soll kein Klagen sein, wir sind ja alle alt genug und wissen, was wir machen. Aber am schwierigsten ist der Balance-Akt um andere Projekte voranzutreiben, Umsatz zu generieren, und der Gastronomie bei aktuell wenig Ertrag auch mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Andererseits kämpfen wir beide auch an harten, unterschiedlichen Positionen. Während Kemal sich gerade wieder zur Wiedereinführung von 7% auf Speisen formiert, und nunmehr auch große Reichweite bei Politik und Medien damit bekommt, denke ich 7% auf Speisen wäre ein großer Fehler und eine unfaire Wettbewerbsverzerrung für die Branche. Und werde alles dafür tun, dass es keine 7% Ausnahmen mehr gibt. Und hoffe, dass nicht alle Politiker mit Geld verschenken Stimmen kaufen wollen.

Was mich aber bei unseren kontroversen Gesprächen sehr freut: Wir kämpfen hart in der Sache. Aber respektieren unsere unterschiedlichen Meinungen. Das ist eine verlorenen gegangene Haltung. Demokratie in Reinform. Während Ideologen schwarz oder weiß, links oder rechts bzw. rot oder blau schreien, mag ich lila, Mitte, Grautöne. Und ein gutes Gespräch mit Kemal.

Wer Kemal seit der Pandemie auf Social Media folgt, weiß, was er alles in vier Jahren aufgebaut hat. Gerade auch wegen Social Media. Ich werde hier keine Zahlen offenlegen, aber das ist alles sowas von beeindruckend.

Was mich heute bei unserem Gespräch gefreut hat, war Kemals Aussage zu seiner sehr erfolgreichen GASTRO BUSINESS SCHOOL: „Seit 20 Jahres gebe ich in der Gastronomie Vollgas. Habe Restaurants gemacht und habe jetzt auch ein großes Catering Unternehmen mit 5000 Essen am Tag. Aber als Hauptschüler hätte ich nicht gedacht, dass ich heute so erfolgreich mit einer Schule werde“.

Ich bin gespannt, wo Kemals und meine Reise, beim Spagat zwischen kleiner Individuen-Gastronomien und all den weiteren Projekten und Unternehmungen hingeht. Kemal unterrichtet erfolgreich. Ich muss noch entscheiden, was ich mit 60, 70 und 80 Jahren machen möchte. Freitag & Samstag erstmal Tür.

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