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Kleine Geschenke. Oder wie ihr sagt: Customer Acquisition Costs

Die Online Welt lebt von Zahlen. Und hat genaue Customer Acquisition Costs. Gastronomen überraschen hingegen mit kleinen Geschenken.
Kleine Geschenke. Oder wie ihr sagt: Customer Acquisition Costs


Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Aber viel besser: Sie sorgen für die besondere Erinnerung. Für die Geschichten, die am nächsten Montag im Büro erzählt wird. Und für das Wiederkommen.

Kleine Geschenke werden besonders. Nicht durch den Wert. Sondern durch die Umstände. Überraschend, unerwartet, persönlich, einzigartig. Im richtigen Moment wird ein Geschenk, mag es noch so klein sein, eine einzigartige Erfahrung.

Gestern war es voll in der Bar. Ich sprang zwischen Tür, Garderobe und Schlange hin und her. Janine kam zu mir und fragte: „Hast du drei Gin & Tonic gebucht?“. 

„Nein, hab ich nicht...“

Irgendwie waren drei Gin Tonic gebucht und zubereitet worden. Aber die Gäste dazu waren unauffindbar. Wenn es sehr voll ist, kann das passieren. Manchmal gehen Gäste in den Pine Room, stehen draußen, rauchen. Gründe gibt es viele.  Fakt war: Janine hat ein Tablett mit drei Gin & Tonic, und alle Möglichkeiten waren irgendwie durchgespielt: Es fehlten die Gäste dazu.

„Verschenk sie“ sagte ich Janine.

Kurze Zeit später sah ich wie Janine an einen Tisch mit drei Herren ging. Sie toll ansprach, und sie auf die Gin & Tonics einlud. Die Gesichter waren eindeutig. Großartig. Viel wichtiger noch: als Janine wegging, konnte man beobachten, das die Männer sich wirklich darüber freuten und noch lange darüber sprachen. Es war genau im richtigen Moment. Die Drinks waren fast leer, Janine kam mit überraschenden  „Zwischen Gin & Tonic“, die Stimmung stieg, der Samstagabend bekam ungeplanten Drive. Die Herren blieben auch noch auf zwei weitere Drinks. Und gingen später extrem gut gelaunt, und voll des Lobes.

Wenn man sich in anderen Branchen umschaut, von Customer Acquisition Costs liest, und die vielen Bemühungen, Kunden an den Shop oder ans Haus zu binden, haben wir Gastronomen es doch ehrlich gestanden sehr einfach. 

Der Ouzo auf Haus, für jeden Tisch nach dem Essen, scheint mir dabei keine besonders kreative Leistung zu sein. Aber sich jeden Tag, ein oder zwei Gäste bzw. Gästegruppen herauszusuchen, und sie mit irgendetwas, im perfekten Moment, außerhalb des geplanten zu überraschen, ist das Beste, was man machen kann.

Eine Bar ist ein Wirtschaftsbetrieb. Es geht nicht ums verschenken. Sondern um Gewinne. Aber ein bis zweimal am Tag sich extra Mühe geben, überraschen und Geschichten kreieren, ist die betriebswirtschaftliche beste Investition für langfristige Gewinne. Oder, hört sich wichtiger an, ein cleveres Investment in den Customer Lifetime Value