Soziale Plattformen. 2025 Pläne
Jetzt an den Feiertagen überkommen, zumindest den langjährigen Nutzern sogenannter sozialer Netzwerke, „vergangene Gefühle“. Es fühlt sich fast ein wenig an wie früher. Als soziale Netzwerke, oder Social Media, noch die Idee verfolgte Menschen, mit deren sozialem Netzwerk, über physische Trennung hinaus miteinander zu verbinden.
Irgendwann, ich glaube es war 2005, legte ich mir einen Facebook Account zu. Twitter na klar, für den Austausch mit der US und UK Bar Bubble. Mit unserem Blogger Blog „Bitters Blog“ erfuhren Stefan Berg und ich zum erstmals, wie es war, Aufmerksamkeit in einer kleinen Bubble oder Branche zu bekommen. Auf den sozialen Netzwerken sammelte ich Kontakte von Menschen hinter der Bar. Aus der ganzen Welt. Und ein paar Stammgästen aus Hamburg. Der Austausch war stark.
Mark Zuckerberg, ich weiß nicht mehr welches Jahr, änderte als Erstes die Idee des sozialen Netzwerkes. Ungefähr war die Message: Die User haben jetzt sehr viele Kontakte. Es waren zu viele, um alles zu verfolgen. Facebook änderte den Feed. Und zeigte nicht mehr jeden Post deines sozialen Netzwerks in chronologischer Reihenfolge. Sondern fing an zu kuratieren. Machte eine Auswahl aus den Posts deiner Kontakte. Wie, wurde nicht offengelegt. Etwas, was später Algorithmus genannt wurde, war geboren. Werbung sowieso.
Die Aufregung war groß. Menschen wurde bewusst, dass man die Ware auf sozialen Netzwerken war. Ich löschte meinen ersten Facebook Account. Ein Jahr später hatte ich wieder einen neuen. Alle Netzwerke übernahmen die Idee. Sturm im Wasserglas.
Heute, das sollte kein Geheimnis sein, zeigt einem „Social Media“ nicht mehr die Aktivitäten deines sozialen Netzwerkes. Egal, wem du folgst. Viel zu langweilig. Wichtiger ist: Wofür interessierst du dich gerade? Wie können wir mehr deiner Aufmerksamkeit bekommen, indem wir dir das zeigen, was dich interessiert.
Die Algorithmen versuchen dein Interessengebiet täglich neu zu definieren und dich mit dem passenden Interesse zu füttern. Damit du am Ball bleibst, und mehr Zeit auf der Plattform verbringst.
Fünf Gedanken habe ich dazu:
- Es ist, wie es ist. Aber als Gen X muss man seine früher gelernten Social Media Aktivitäten anpassen. Ich habe viele tausende meiner Posts auf sozialen Netzwerken in den letzten Monaten gelöscht - on going. Weil ich die Plattformnutzung für mich ändern möchte. Hat man früher gepostet, um sich mit seinem Netzwerk auszutauschen, geht es heute eher darum, Aufmerksamkeit zu erlangen, um wahrgenommen zu werden. Früher gab es ewig lange Diskussionen und Kommentare. Heute ein kurzes Like. Anderes Game.
- Ich frage mich, weil der Wechsel vom „Sozialen Netzwerk“ zum “Aufmerksamkeits- und Interessen-Netzwerk” seit Jahren vorangeht, warum sich das Wording “Social Media” so langfristig hält. Es ist irreführend. Gibt es nicht besseres?
- Viel Privates habe ich nicht wirklich gepostet. Eigentliche poste ich seit jeher zu meinen Interessen: Cocktails, Alkohol, Bar Business, Unternehmertum. Da die Variation aber durchaus bunter gemischt ist, überlege ich, ob ich das in unterschiedlichen Kanälen bündle. Quasi das Aufmerksamkeits Gmae mit kleinen Nischen nutzen.
- Anderseits: “Personenmarken” sind nach wie vor gut. Menschen lieben Menschen - egal ob das Netzwerk jetzt sozial ist, oder nicht. Bei "Personenmarken" geht es noch ein wenig um ein Follow, denn die Person ist das aktuelle Interesse.
- Für Business Accounts, wie z.B. eine Bar, sind die Änderungen glaube ich sogar besser. Dich finden eher Personen, die sich für ein Thema interessieren. Wie zum Beispiel Drinks oder Ausgehen, wenn du “spitzer” in der Nische bist. Das ist eine gute Chance, viel schneller Reichweite und neue Kunden zu gewinnen. Deutlich besser, als es in einem "Sozialen Netzwerk" wo es um Freund und Bekannte ging, war.
Mein Plan für nächste Jahr:
- Meine “Joerg Meyer / jrgmyr” Kanäle bleiben unkontrolliertes Chaos. Menschen folgen Menschen. Algorithmus hin oder her.
- Ein, zwei Kanäle rund um meine gewerblichen “Interessen” werde ich spitzer und eindeutiger ausbauen. Kleine, eindeutige Nische. Den Aufmerksamkeits-Algorithmus nutzen.
- Das Ziel hier muss sein, Kunden zu generieren, Umsatz zu machen. Denn Hey, wir sind nicht nur zum Spaß hier.
- Gerade beim Thema Alkohol muss die Aufmerksamkeit genutzt werden, um die Kontakte aus den sozialen Netzwerken auf andere Kanäle zu leiten. Aktuell für mich immer noch Email - Marketing. Da mache ich gerade sehr gute Erfahrungen. Denn in 2024 war schon deutlich zu spüren, dass die großen Plattformen Alkohol Content immer mehr bannen und reglementieren.
- Viel mehr Ausprobieren! Viel mehr unterschiedliche Formate testen. Da es in der Nische weniger um “Follower” geht. Neue Features wie die Einstellung Instagram Reels erstmal nur an “Nicht Follower” auszuspielen, spielen dem in die Karten
- Und am wichtigsten: Löschen, Löschen, Löschen. Nicht jedes Business oder jede Idee braucht Kanäle auf allen Plattformen. Den digitalen Müll, den wir jeden Tag in die Welt ausschütten, auch mal wieder einsammeln und Serverkapazitäten und den Kopf frei machen.