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Wenn du was verschenken willst, denk an LUCID.

Wer Drinks im Pappbecher verschenkt, muss ans duale System denken.

Die Idee war einfach: Ich hatte gestern und heute Nachmittag Trinkabenteuer Winterdrink Verkostungen im Löwen.

Ein Drink, den ich servieren wollte, war der Hot Buttered Rum. Dazu mischt man viel guten Rum und Apfelsaft sowie Gewürze und Zucker zur Perfektion. Und erhitzt die Mischung. Auf das fertige Getränk gibt man beim Servieren eine Butterflocke. Fett ist ein geiler Aromabooster. Und der Drink mit Butter doppelt so lecker. 

Aber: Ich habe mehr Rum Punch vorbereitet. Und abends heiß in Thermoskannen gefüllt. Und diese Thermoskannen mit an die Le Lion Tür genommen. Denn nach der Nachmittags Bespaßung habe ich „Tür-Schicht“ gemacht. Und mein Plan war es, die sich bildende Schlange vor der Tür bei dem Hamburger Schietwetter mit kleinen, warmen, durchhalte „Rum Punch Shots“ zu versorgen.

Schon am Freitag kam das sehr gut an. Ich hatte nicht genug vorbereitet. Für Samstag habe ich dann 5 Liter vorbereitet. Auch die fanden schnell Freunde, wenn Gäste in der Kälte kurz auf Einlass warten mussten.

Ich entschied mich kleine Papp Einweg Becher, ca. 10 cl zu benutzen. Zum einen, weil wir die noch hatten. Zum anderen, weil wir an der stets vollen Tür kleinen Platz für Gläser und Rücklauf haben. Viel wichtiger aber: Weil die Gäste die Pappbecher auch einfach mitnehmen konnten. Falls die Wartezeit doch zu lange war, könnten sie weiterziehen, hatten nun aber ihre kleine Aufmerksamkeit vom Löwen in der Hand. So soll es sein.

Zwei Nächte, Temperaturen um die null Grad, volle Bar mit Wartezeiten. Der heiße Rum Punch in der Kälte wurde gefeiert. Auch wirtschaftlich ist das interessant. Deutlich mehr Gäste blieben, trotz Schietwetter, in der Schlange und warteten. Dank unseres Services. Somit konnten wir über Stunden den Raum immer wieder vollmachen und hatten keine Lücke.

Allerdings, willkommen bei den Bürokratie Ultras Deutschland, bin ich mir nicht sicher, ob ich einfach so Pappbecher herausgeben darf. Da wir bislang kein Außer Haus Verkauf machen, oder Einweg-Verpackungen nutzen, hab ich hier keine Erfahrung. Und habe gerade mal gelesen:

Gegen das Verbot von Einwegverpackungen verstoßen wir hier nicht: Das bezieht sich aktuell nur auf Plastik und Styropor Verpackungen. 

Das Gesetz zur „Mehrwegpflicht“ kann ich nicht ganz einschätzen. Es besagt, dass Gastronomie-Betriebe seit 2023 immer auch eine Mehrwegalternative zu Einwegverpackungen müssen. Aber wenn ich Ware verschenke?

Anmeldung bei LUCID. Ab dem 1. Juli 2022 gilt in Deutschland die Registrierungspflicht im Verpackungsregister LUCID für alle Verpackungen. Das bedeutet: Sobald ich Einweggeschirr aus Pappe im Laden benutze, muss ich mich bei LUCID anmelden, jährlich den Verbrauch melden, den ich als Letzvertreibender generiere und meinen Beitrag für Duale System bezahlen. 

Umgehen kann ich Meldung bei LUCID, wenn ich Einwegverpackungen kaufe, die nachweisen, dass der Hersteller oder Inverkehrbringer bereits die Gebühr für das Duale System bezahlt hat. Sprich: Sie sind teurer, weil hier die LUCID Abgaben gleich integriert sind. 

Also: Nächstes Wochenende, bei Schietwetter, werde ich wieder kleine, warme, alkoholische Getränke an die Wartenden draußen verteilen. Aber ich muss Becher nachbestellen. Und das dürfen nur solche sein, bei denen nachgewiesen ist, dass bereits Gebühren ans Duale System entrichtet wurden. Sonst würde mich das Verschenken im Extremfall auch noch fünfstellige Strafen kosten. 

Hot Buttered Rum https://trinklaune.de/2009/11/29/hot-buttered-rum/